Unter dieses Motto lässt sich die feierliche Inaugurationsveranstaltung zur Ernennung unserer neuen Schulleiterin, Frau Tatjana Rahmani, die diese literarische Referenz auf Franz Kafka („Der Aufbruch“) selbst als Vergleich mit ihrem vergangenen und zukünftigen Wirken herangezogen hat, stellen. Aber der Reihe nach.
Bernd Gagelmann, unser stellvertretender Schulleiter, sowie der Unterstufenchor eröffneten mit „Kreise“ von Johannes Oerding die Veranstaltung. So bewegen sich auch unsere Schule und Frau Rahmani selbst gewissermaßen in den besungenen Kreisen. Denn trotzdem sich die vormals vereinten Wege, Frau Rahmani war einst Referendarin am Gymkaki, trennten, weil sie ihr „Aufbruch“ zunächst nach Elmshorn an die Elsa-Brändström-Schule als Lehrerin und später Oberstufenleiterin führte, kommt es nun zur Wiedervereinigung.
Frau Lutter übernahm als Aufsichtsbeamte des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur das Rednerpult und griff die nautische Metaphorik der Abschiedsveranstaltung Herrn Redemunds auf („Der Lotse geht von Bord“), indem sie Frau Rahmani viel Erfolg und ein glückliches Händchen als „Kapitänin“ des „großen Tankers“ wünschte. Schließlich überreichte Frau Lutter unserer neuen Schulleiterin die Ernennungsurkunde.
Eine Darbietung des „clair du lune“, einem Auszug aus der „Suite bergamesque“ Claude Debussys, durch Felix Mordi am Flügel sorgte für eine feierliche musikalische Untermalung der Veranstaltung.
Bernd Gagelmann ergriff noch einmal das Wort und stattete Frau Rahmani imaginär mit einigen nützlichen Utensilien aus: ein Paar gute Schuhe, um zwischenzeitlich auch einmal steinige Wege sicher meistern zu können und weite Strecken gehen zu können. Zwei offene Ohren, um aufmerksam die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft wahrnehmen zu können, waren ebenfalls in diesem Paket. Außerdem befand sich eine Uhr unter den besagten Utensilien, um sich Zeit nehmen zu können, Zeit zu haben und um (sich) auch Zeit zu lassen.
Selbstverständlich sprach auch unsere Schulleiterin selbst zur Schulgemeinschaft, indem sie betonte, dass ihr die Zusammenarbeit und vor allem die direkte Kommunikation über die gemeinsame Ausgestaltung des Schullebens mit dem Lehrerkollegium, der Elternschaft, aber insbesondere gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern das wichtigste Anliegen sei.
„Der Aufbruch“ von der Elsa-Brändström-Schule sei keineswegs als eine Flucht aus einer Form von Unzufriedenheit zu verstehen. Frau Rahmani löste die Kafka’sche Parabel für sich insofern auf, dass sie die Reisemotivik im „Weg-von-hier“ vielmehr als ein „Hin-zu“ interpretiere und sich voller Motivation, die ihrer Rede zu jedem Zeitpunkt anzumerken war, auf ihre neue Aufgabe an unserer Schule freue. Ganz besonders auch deshalb, weil sie sich zwar Ziele für ihre Aufgabe als Schulleiterin gesetzt hat, dennoch aber mit Kafka geht, wenn sie das Ziel der Reise des Gymkaki insofern im Vagen lässt, als dass die gesamte Schulgemeinschaft den von Frau Lutter angeführten „Tanker“ maßgeblich selbsttätig auf der „zum Glück […] wahrhaft ungeheure[n] Reise“, lenken möge.
Liebe Frau Rahmani,
wir als Schulgemeinschaft möchten Ihnen als Reisende und als Kapitänin dafür danken, dass Sie das Vertrauen in uns setzen, das Sie dazu veranlasst, auch ohne „Eßvorrat“ die „ungeheure Reise“ anzutreten.
Wir wünschen Ihnen für Ihre neue Aufgabe alles Gute und freuen uns voller Zuversicht auf die zukünftige Zusammenarbeit an UNSERER Schule.
Hier findet sich übrigens „Der Aufbruch“ von Kafka im Original: